STABILISIERUNGSPROZESSE

Wichtig ist die Unterscheidung zweier unterschiedlicher Prozesse zur Pflanzenerhaltung : Die Stabilisierung und Pflanzenkonservierung. Die Stabilisierung wird mit lebenden Pflanzen realisiert. Diese Technik ermöglicht, die Pflanze nach der Ernte in ihrem Frischezustand einzufrieren. Die Pflanzenkonservierung erfolgt an bereits getrockneten Pflanzen. Bei diesem Prozess wird die Pflanze rehydriert. Die Pflanzenstabilisierung ist die zuverlässigste Technik im Hinblick auf die Haltbarkeit im Laufe der Zeit. Sie ist jedoch teurer, da sie riskanter ist.

KAPILLARstabilisierung (Blätter)

Dabei handelt es sich um die ausgereifteste Stabilisierungstechnik. Der Stängel der noch frischen Pflanze wird einige Zentimeter tief in eine Stabilisierungslösung getaucht. Die Lösung basiert auf Glycerin, Wasser, Lebensmittelfarbe und Nährstoffen. Das Glycerin dient dazu, die Feuchtigkeit im Inneren der Pflanze zu binden. Der Lebensmittelfarbstoff verleiht der Pflanze die gewünschte Farbe. Die Nährstoffe erhalten die Frische der Pflanze während des Stabilisierungsprozesses, der einige Tage in Anspruch nimmt. Nach der Aufnahme der Ersatzflüssigkeit wird die stabilisierte Pflanze 24 Stunden lang getrocknet. Jede Pflanzenart hat ihre individuellen Besonderheiten: Die Temperatur der Stabilisierungslösung, die Dauer der Absorption, die Erntezeit und die verwendeten Nährstoffe, all das sind Faktoren, die den Erfolg der Stabilisierung für jede Gattung gewährleisten. Diese, als edelste aller Techniken geltende, ermöglicht die Verwendung neuer Farben für Blätter, bei gleichzeitiger Erhaltung der natürlichen Farbe der Stiele und Äste. Das liegt daran, dass diese im Allgemeinen dicker sind und die Farbstoffe nicht bis an deren Oberfläche vordringen können. Die Kapillarstabilisierung wird ebenfalls bei bestimmten Blumen angewandt, z.B. Statice. Bei dieser Blumenart wird lediglich der Stiel stabilisiert, da die Blüte von Natur aus trocken ist.

DOPPELTE Tauchstabilisierung (Blumen)

Sie stellt die klassische Technik zur Stabilisierung von Blumen dar. Für den Erfolg müssen die Blumen besonders frisch sein. Einige Blumensorten sind ideal für diese Art der Stabilisierung. Die Technik besteht aus zwei Eintauchschritten. Beim ersten Schritt wird die Blüte 24 Stunden lang in eine reine Alkohollösung getaucht. Ziel ist es, der Blüte das Wasser zu entziehen und dabei ihre ursprüngliche Form zu erhalten. Bei diesem ersten Bad verliert sie ihre ursprüngliche Farbe. Das zweite Bad setzt sich aus Alkohol, Propylenglykol, Glycerin und Lebensmittelfarbstoffen zusammen. Propylenglykol und Glycerin sind im Zusammenspiel mit der katalytischen Wirkung des Alkohols für die Rehydratation der Blüte verantwortlich. Die Lebensmittelfarben geben ihr die gewünschte Farbe. Blüten werden ohne Stiele stabilisiert, da diese sonst die gleiche Farbe annehmen würden.

TAUCHkonservierung

Im Gegensatz zu den Techniken zur Stabilisierung wird die Konservierung durch Eintauchen an getrockneten Pflanzen vorgenommen. Das Verfahren besteht darin, die Pflanze in eine Konservierungslösung auf der Basis von Glycerin, Wasser und Lebensmittelfarbe einzutauchen, um sie zu rehydrieren. Diese Lösung muss zunächst auf mindestens 40 °C erwärmt werden. Das Verfahren verleiht der Pflanze neue Flexibilität und die gewünschte Farbe. Nach dem Bad werden diese gereinigt und getrocknet. Die Trocknungszeit kann je nach Pflanzenart sehr unterschiedlich sein. Sie ist abhängig von der Beschaffenheit und/oder der Porosität der betreffenden Gattung. Die Technik ist weniger kostspielig und risikoreich, aber auf lange Sicht weit weniger zuverlässig. Die Qualität der mit dieser Methode erzielten Konservierung ist nicht vergleichbar mit derjenigen, die durch Stabilisierungstechniken erzielt wird. Die einzige Ausnahme stellt Lichen dar. Das Lichen wird in eine Salzlösung getaucht. So hat es den Vorteil, nicht brennbar (im Vergleich zur Verwendung von Glycerin) und natürlich insektenabweisend zu sein. Allerdings trocknet Lichen bei weniger als 40 % Luftfeuchtigkeit aus.

Konservierung durch BESPRÜHEN (Moos)

Diese Technik ist im Wesentlichen identisch mit der Tauchkonservierung. Sie wird ebenfalls bei bereits getrocknetem und oft flach gewachsenen Pflanzenmaterial angewendet. Der Prozess besteht darin, die Pflanze gezielt mit einer Konservierungslösung auf Basis von Glycerin, Wasser und Lebensmittelfarbe oder Pigmenten zu besprühen, um ihre Oberfläche zu rehydrieren. Insbesondere bei flachem Moos und Mooskugeln ist dieses Verfahren weit verbreitet. Es verleiht eine neue Oberflächenflexibilität und die gewünschte Farbe. Nach dem Besprühen werden die Pflanzen einfach getrocknet. Die Trocknungszeit ist hier wesentlich kürzer als bei der Tauchmethode. Die mit diesem Verfahren bei Moos erzielten Ergebnisse sind sehr überzeugend. Die trockene Unterseite erleichtert das Fixieren mit Leim auf sämtlichen Oberflächen.

MISCHTECHNIKEN & Zukunft

Einige Pflanzen können durch eine Kombination verschiedener Techniken stabilisiert werden. So ist es beispielsweise möglich, die Pflanze in einem alkoholischen Bad zu dehydrieren und anschließend in einem heißen Glycerinbad ohne Katalysator oder Propylenglykol zu rehydrieren. Es ist auch denkbar, eine frische Pflanze in das Bad zu tauchen, da sie das Glycerin durch die Kapillarwirkung des Bades noch aufnehmen kann. Häufig wird die Kapillarstabilisierung mit einer Immersion kombiniert, um die Zuverlässigkeit der Außenfarbe zu garantieren. Darüber hinaus kann eine Pflanze gut erhalten werden, indem sie durch Kapillarwirkung stabilisiert und anschließend durch Eintauchen eingefärbt wird. Gegenwärtig werden neue innovative Stabilisierungsverfahren entwickelt. Einige, z. B. auf Basis von unter Druck stehendem CO2, bieten die Möglichkeit, ganz neue Gattungen zu stabilisieren. Sie verkürzen vor allem die Zeit, die für die Stabilisierung von Blumen und Pflanzen benötigt wird. Die Stabilisierung von Pflanzen steckt noch in den Kinderschuhen. Die Kenntnisse und Techniken in diesem Bereich entwickeln sich ständig weiter.

Wenn Sie mehr darüber erfahren und Ihre Kenntnisse über Stabilisierungstechniken ausbauen möchten, besuchen Sie gerne unser Online-Magazin Secondnatur.com unter der Rubrik “What is it ?


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